Langsam nimmt meine Homepage Gestalt an. Unter „Studio“ habe ich mehr als vierzig Bilder hochgeladen – dabei fiel mir auf, dass keines davon zwischen 2012 und 2017 entstanden ist. Etwas später durchsuchte ich mehrfach meine Backupfestplatte, aber auch dort fand ich kein einziges Bild, das meine kreativen Impulse aus diesen Jahren bezeugen würde.
Ich glaube, das liegt daran, dass ich in den ersten Jahren nach meiner ersten Psychose im Sommer 2010 kaum in der Lage war, mich mit dieser Erkrankung auseinanderzusetzen. Gleichzeitig wurde ich hochdosiert mit Neuroleptika behandelt, in denen ich mich verlor. Erst viel später, als es mir besser ging und ich versuchte, ohne oder nur mit minimaler Medikation zu leben, begann ich mich wieder zu spüren – und auch, meine Psychosen besser zu verstehen.
Die ersten Bilder nach den „verlorenen Jahren“ entstanden wohl während meines ersten wahnhaft-psychotischen Rückfalls 2018. Ich weiß nicht genau, warum ich damals plötzlich anfing zu malen. Was mir heute daran gefällt, ist, dass ich in diesem Raum völlige Freiheit habe. In diesem Raum kann ich alles zerstören, neu zusammensetzen und aufbauen, ganz nach meinen eigenen Vorstellungen. Allein meine Fähigkeit, mich selbst zu materialisieren, setzt diesem Raum eine Grenze. Vielleicht griff ich auch damals aus diesem Grund zu den Farben und Formen.
Bis heute versuche ich, mir durch spielerisches und experimentelles Gestalten eine genauere Gestalt zu geben. Die Psychose hingegen ist für mich ein Zustand, in dem sich diese Gestalt – und mit ihr ihre Bedeutung – aufzulösen droht.
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